PositionenDressur-Studien

Nein zur Pferdesteuer

Mit seiner heutigen Entscheidung hat das Bundesverwaltungsgericht die Pferdesteuer als zulässig erklärt. Jede Kommune kann nun entscheiden, ob sie in Zukunft Pferde besteuert.

Die Gemeinden wären gut beraten, wenn sie von diesem Vorhaben die Finger lassen.  Denn mit der Pferdesteuer wird erstmals ein Breitensport besteuert – mit weit reichenden Konsequenzen.

  • Die Hälfte aller Reiter sind Kinder und Jugendliche bis 21 Jahre. Wer die Freizeitbeschäftigung im Stall besteuert und unbezahlbar macht, treibt die Kinder auf die Straße.
  • Bauern und Landwirte, die oftmals mit großem finanziellen Aufwand ihre Ställe pferdetauglich gemacht haben, verlieren ihre Pensionspferde und damit ihre Existenzgrundlage.
  • Die Kommunen schneiden sich ins eigene Fleisch, wenn die „Pferdeflucht“ Unternehmen und Dienstleister aus der Pferdebranche in die Pleite treibt.
  • Viele Pferdebesitzer können sich die Vierbeiner dann nicht mehr leisten, weil entgegen der landläufigen Meinung die Mehrheit von ihnen eben keine „Großverdiener“ sind. Sie werden sich von ihren Pferde trennen müssen. Das betrifft gerade so ländliche Regionen wie unseren Westerwald, wo viele ihr Pferd hinterm eigenen Haus halten.
  • Ganz besonders gilt dies für die vielen Schutz- und Rettungshöfe. Auch deren Betreiber werden Steuern zahlen müssen – und sich den Unterhalt der Gnadenbrotpferde nicht mehr leisten können.
titel_pre_napoleon610161
Foto: www.slawik.com

Eine Sportart mit einer Steuer zu belegen, ist also aus vielerlei Hinsicht Unsinn. Reiten ist ein Breitensport geworden. So wie Fußball. Da stellt sich doch die Frage: Und welche Sportart wird als nächstes besteuert?